Die Raubtiermoral, Schmarotzer und Plünderer

Raubtiermoral bedeutet: Opfere andere Menschen für deinen eigenen Vorteil. Gewalt, Betrug, Heuchelei und Diebstahl sind die bevorzugten Mittel der Raubtiermoral: Nehmen ohne zu geben.

Offensichtlich ist die Raubtiermoral nur die andere Seite der Opfermoral. In beiden Fällen geht es um Nehmen ohne zu geben. Die Opfermoral fordert das Gewünschte und droht bei Zuwiderhandlung mit Höllenstrafe und moralischer Ächtung. Die Raubtiermoral nimmt sich einfach mit Gewalt, was sie haben will. Deshalb gehen beide Moralen oft fließend ineinander über: Der Anhänger der Raubtiermoral heuchelt Opfermoral - und kann damit seine Raubzüge als moralisch hochwertig darstellen, während die Beraubten als Kriminelle, die sich z. B. am Gemeinwohl vergehen, verunglimpft werden.

Anhänger der Raubtiermoral, Geld oder Leben, sind Plünderer. Verschanzen sie sich hinter der Opfermoral, du opferst mir deine Werte, sind es Schmarotzer. Schau dir die Reichtümer des Vatikan an und du kennst die faktische Moral der römisch-katholischen Kirche: Sie lebt von den Opfern anderer Menschen.

Mit der Raubtiermoral kann man Wohlstand erlangen, aber das Überleben ist immer gefährdet, Erfolg nur beschränkt erreichbar und Glück unmöglich. Beispiele:

  • Überleben: Die Beraubten bekämpfen den Räuber und wollen ihn schädigen oder sogar unschädlich machen.
  • Erfolg: Vertrauensvolle Zusammenarbeit mit anderen Menschen ist nicht möglich, denn jeder muss befürchten, selbst beraubt zu werden.
  • Glück: Liebe ist nicht möglich, denn Liebe kann nicht geraubt, nur geschenkt werden. Das gilt schon für Zuneigung und Sympathie. Glück ist eine Folge selbsterschaffener Werte, nicht aber von Gewalt, Betrug und Diebstahl. Das freche Grinsen des Räubers ist nicht Glück.

Die Nachteile der Raubtiermoral kann man mindern, indem eine Opfermoral vorgetäuscht wird. Wir nennen das Raub-Opfer-Moral. Aber das wird schnell unglaubwürdig: So blöd sind die Menschen nicht. Die Geschichte der römisch-katholischen Kirche, von der Machtübernahme im antiken Rom, über die Exzesse des Mittelalters bis zur modernen Belanglosigkeit, zeigt das sehr deutlich.

Alle Lebenswerte sind langfristige Werte. Kurzfristiges Überleben ist kein Überleben. Durch Gewalt, Raub, Lüge, Betrug und Diebstahl werden keine Werte geschaffen, sondern vernichtet. Die Raubtiermoral ist die Moral der Schmarotzer, die mehr erhalten wollen, als sie geben, und der Plünderer, die gewaltsam nehmen. Der Einwand gegen die Raubtiermoral ist einfach: Sie zerstört die Lebenswerte - und damit langfristig den Räuberbaron selbst. Oder anders:

Die Räubermoral ist nicht egoistisch genug.

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