Managergehälter: Häuptlinge und Indianer

In den letzten Monaten wächst die Aufregung über steigende Managergehälter zur Hysterie. Mittlerweile fordern einige Politiker schon die "Deckelung" von Managergehältern. Wenn  Politiker etwas fordern, wird der intelligente und informierte Mensch mißtrauisch, denn gewöhnlich weiß man dann genau, was die falsche Maßnahme ist: Die Maßnahme, die von Politikern gefordert wird. So auch in diesem Fall, der ja nur die Umkehrung der Forderung nach Mindestlöhnen ist.

Es ist das bekannte Spiel: Häuptlinge versus Indianer. Je mehr Indianer es gibt, desto mehr Häuptlinge werden benötigt. Gibt es zuwenig Häuptlinge und zuviel Indianer, werden die Häuptlinge immer teurer und die Indianer immer billiger. Das scheint vielen Indianern moralisch verwerflich - ist es aber nicht. Moralisch verwerflich wäre das nur, wenn Menschen ihren Arbeitsplatz nicht frei wählen könnten.

Durch die Globalisierung steigt der Bedarf an Häuptlingen in Größenordnungen, die vom Angebot an Häuptlingen nicht mehr gedeckt werden können. Das Angebot an Indianern wächst hingegen in Größenordnungen, die von der Nachfrage nicht mehr abgenommen werden können. Das Ergebnis sind tendenziell fallende Leistungen für Indianer und tendenziell steigende Leistungen für Häuptlinge.

Gute Manager kann ein Unternehmen nur halten oder abwerben, wenn es mehr zahlt als andere Unternehmen. Bei dieser Sachlage könnten Unternehmen sich vielleicht noch absprechen: Keiner zahlt dem CEO (Chief Executive Officer bzw. Vorstandvorsitzender) mehr als 1.000.000 Jahresgehalt. Das Problem ist nur, daß Manager sich darauf nicht einlassen müssen: Sie können ihr eigenes Unternehmen gründen, denn dafür haben sie das Geld und die Fähigkeit.

Managergehälter müssen deshalb so hoch sein, daß die Manager weiter bei einem Unternehmen arbeiten, anstatt selbst eines zu gründen. Daraus folgt, daß die Managergehälter in den Wirtschaftszweigen, in denen sie sich am leichtesten und mit den größten Erfolgsaussichten selbständig machen können, am höchsten sind.

Investment-Banker im Top-Management verdienen über 50.000.000  Dollar im Jahr. Manche machen sich dennoch  selbständig - und verdienen dann noch mehr. Solchen Managern müssen Gehälter gezahlt werden, die zwar unterhalb des Einkommens liegen, welches sie als Selbständige erwarten, aber nur soweit unterhalb, daß dadurch das geringere Risiko eines Angestellten ausgeglichen wird.

Deckelung der Managergehälter? Klar, wenn man die besten Manager vergraulen will, kann man das machen. An den Schalthebeln der großen Firmen wird dann nur noch das Mittelmaß sitzen: Manager, die sich mangels Fähigkeiten Selbständigkeit nicht zutrauen. Was würde das für die Indianer bedeuten? Weniger Gewinn, dadurch geringere Löhne und weniger Arbeitsplätze.

Aber das macht ja nichts, der Mindestlohn vernichtet desgleichen Arbeitsplätze. So geht man das Problem der Arbeitsplätze gleich von zwei Seiten an - und kann die Arbeitslosigkeit schneller steigern. Das Wirtschaftswachstum wird gleich mit "gedeckelt".

Effektive Wirtschaftspolitik - richtig fett nachhaltig.


 

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Kommentare

Managergehälter: Häuptlinge und Indianer

Vollkommen richtig!

Was gehen mich eigentlich die Managergehälter an?

Ist mal wieder typisch für die deutsche Neidgesellschaft!! Wenn die Indianer besser leben wollen, sollten sie dieses auch durchsetzen, dafür sind Gewerkschaften schließlich sogar vom Grundgesetz geschützt. Das ist nun mal der Unterschied der Häuptlinge, die sich um ihren Kram kümmern, anstatt sich bedienen zu lassen. Sie bilden ihre Lobby, setzen ihre Interessen durch und stellen sich stets neuen Herausforderungen. Indianer lieben es aber einen Schmusekurs zu fahren und die Angst um ihre Arbeitsplätze alles übersteigen zu lassen. Kein Unternehmer hält Leute, die nicht gebraucht werden - egal wieviel diese kosten.

Also MUSS mutig GEFORDERT werden, was einem zusteht!!! Mit dieser Haltung hätten wir noch nicht mal eine 40Stunden Woche, denn jedesmal, wenn Arbeitnehmer was fordern, bricht angeblich die Wirtschaft zusammen und.... gar nichts passiert !!!

Sieht man Gewerkschafter, Betriebsräte und Unternehmer zusammen: KEIN Unterschied - schön angepasst. Bloß nichts unternehmen - ist ja sooo bequem. Tja: "Tu was du wirklich willst" ist halt nicht "Lass dich bedienen" und motze danach.

Hallo Häuptling!

Welcome im Club der Häuptlinge!

  • "Häuptling" kommt von "Haupt".
  • "Haupt" ist ein Synonym für "Kopf".
  • "Kopf" ist eine Metapher für "Denken".
  • Also: Häuptlinge sind Denker - Denklinge!

q.e.d.