Liebeserklärung an die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Es geht um die Beilage der heutigen FAZ: "Bilder und Zeiten". Einfach irre. Das sind nur sechs Seiten - aber WAS für Seiten. Wenn es nichts anderes gäbe, allein dafür müßte man die FAZ lieben.

Es beginnt mit einem ausführlichen Beitrag über den Comiczeichner Art Spiegelman. Dann folgt ein Bericht über die Damaskus-Reise der Künstlerin Antje Majewski: "Hier berichtet sie von einer Welt, in der das Sehen anders funktioniert."  Weiteres, z.B.  "Schlaflos in einem Möbel namens Bett", berichtet  von einem Roman über Maurice Ravel und "Wohngemeinschaft mit unerlösten Seelen" stellt den neuesten Gedichtband von Doris Runge vor.

Ohne nun alle Beiträge aufzuzählen, jeder einzelne Beitrag ist eine Perle. Hier schreiben keine Lohnsklaven oder Schreiberlinge, sondern Menschen die - so scheint es zumindest - an ihrem Thema interessiert sind, die es, wie man sagt, echt rüberbringen.

Den "Spiegel" lese ich seit rund 25 Jahren nicht mehr. Warum? Eines schönen Tages klingelte es an meiner Tür. Ein Fotograf, der mal schnell einige Bilder von mir machen wollte. Wofür? Na, der Spiegel bringe einen Beitrag über mich und dafür benötige man einige Bilder. Toll, wann kommt denn der Journalist der den Artikel schreibt? Wieso, der Artikel ist schon fertig! Tja, der Artikel erschien dann ohne Bilder von mir - und ich kündigte mein Spiegelabonnement. Wozu soll ich Geld und Zeit für derart schlampigen Journalismus verschwenden?

Bis vor einigen Monaten las ich noch die "Zeit". Mittlerweile habe ich das Abonnement gekündigt. Warum? Die "Zeit" war vor einigen Jahren noch eine lohnende bis herausragende Lektüre. Ist sie nicht mehr.  Flache Kommentare, unsaubere  Mischung von  Meinung und Information und - dem Leser ja nicht zuviel an Komplexität und eigenen Denkleistungen zumuten - für Selbstdenker langweilig.

"Spiegel" und "Zeit" sind MASSENmedien, die FAZ ist ein MassenMEDIUM. Masse gegen Klasse. Thats all.

Natürlich, jedes Urteil in diesem Text ist nur MEINE Meinung. Ich stehe weder in Diensten der FAZ noch werde ich für diesen Beitrag bezahlt. Ich beobachte so, weiter nix.

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Kommentare

Wenn du dafür bezahlt

Wenn du dafür bezahlt würdest, wäre es ja auch keine Liebe(serklärung), sondern ein Geschäft(skontakt).

 

 

Und übrigens danke für den Artikel :) - teils, weil ich die Geschichte vor 25 Jahre mit dem Spiegelreporter nicht kannte. Aber auch, weil ich MASSENmedien, versus MassenMEDIUM einprägsam finde. Hat was.

Auch ich werde für diesen Kommentar nicht bezahlt. *g*