Religion und Kindesmißbrauch

Im "Humanistischen Pressedienst" gibt es einen Artikel über "Religion und Kindesmissbrauch". Ein heißes Thema. Es sagt ja wirklich einiges über die moderne Gesellschaft aus, daß Religionen Kinder schon im zartesten Alter geistig vergewaltigen dürfen - und dies der Normalzustand ist. Na ja, Gehirnwäsche funktioniert eben nur, wenn man früh genug damit anfängt. Hier ein Auszug aus dem Artikel:

"Trotz all des Aufwands und der Rhetorik über den Schutz von Kindern und ihren Rechten gibt es ein erhebliches Defizit in der weltweiten Kampagne zum Schutz der Kinder: Der Einfluss der Religion und ihre fortlaufende Beteiligung an vielen Formen des Kindesmissbrauchs überall auf der Welt.

Ein solcher Missbrauch beginnt mit der unfreiwilligen Beteiligung von Kindern an religiösen Praktiken vom Zeitpunkt ihrer Geburt an. Alle Religionen zielen durch Rituale, Predigten und religiöse Texte darauf ab, Kinder in die tägliche Ausübung einer Religion einzuführen. Dies ermöglicht heiligen Büchern und Schriften, wie auch jenen, die sie lehren, einen frühen Zugriff auf die sich entwickelnden Geister junger Menschen und hinterlässt bei ihnen einen unauslöschlichen Eindruck. In vielen Fällen, vor allem in der katholischen Kirche, war diese aufgezwungene und andauernde Auslieferung von Kindern an religiöse Institutionen ein Schlüsselfaktor für den körperlichen, geistigen und sexuellen Missbrauch von Kindern durch religiöse Führer.

Dieser frühe Zugriff ist so stark, dass nur wenige Menschen, wenn sie schließlich erwachsen sind, jemals die Möglichkeit bekommen, ihre Haltung zu ändern, obwohl sie Wissenschaft und rationalem Denken, oder sogar anderen religiösen Systemen, ausgesetzt sind. Religiöse Glaubensannahmen gedeihen, indem sie sich leicht beeindruckbaren Geistern aufzwingen und ihre blinde Folgsamkeit gegenüber bestimmter dogmatischer Praktiken erreichen. In gewisser Hinsicht bildet dies die Grundlage für ständigen psychologischen Missbrauch junger Kinder, indem es Erwachsenen die Verwendung der Religion als Vorwand für diverse andere Formen des Missbrauchs ermöglicht, zum Beispiel, indem man sie dazu zwingt, im Namen von Religion und Volkszugehörigkeit in Kriegen zu kämpfen. Im Verlaufe des Jahres 2004 haben weltweit etwa 300 000 Kinder in nationalen Armeen als Soldaten gedient.

Was die aufgezwungene Einimpfung von Religion und die resultierenden Kindesmissbräuche im Namen der Religion betrifft, bleiben die UN und alle ihrer Sonderorganisationen unerschütterlich still."

Tja, die Menschenfreundlichkeit der Religionen - bei den Christen "Liebe" genannt - ist immer wieder erstaunlich. Aber wenn man bedenkt, daß die Ketzerverbrennungen im Mittelalter mit Liebe gerechtfertigt wurden, ist Liebe als Grausamkeit der religiöse Normalfall.


 

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Kommentare

Hammer!

 

 

 Also wenn die Perspektive der Taufe etc. als Kindesmissbrauch in der Öffentlichkeit weiterhin so kommuniziert wird, könnte ich mir vorstellen dass auch der Deutsche Staat sich von der Kirche distanzieren wird.

Welcher Staat will denn schon als Kinderschänder dar stehen?  

Ich hoffe mal dass die Disskussion darüber auch in die Massenmedien wie TV und Zeitungen  übergreift.

Gruß

 

Oliver

Realistisch denken!

Hallo Oliver,

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ein atheistischer Kommentar in den von Kirchen beeinflussten Massenmedien seinen Anklang findet? Das Problem besteht darin, dass "die" Konfessionslosen zu unorganisiert sind. Wir bräuchten einfach nur eine Art  "Zentralrat der Atheisten", der im religiösen Gefilde seine Stimme hat.

Warnung vor Aktionismus

Hi Oliver,

Deine achtenswerte Motive in allen Ehren. Aber der humanistische Pressedienst spiegelt nicht die Meinung der Gesellschaft wider, sondern nur eine eigene. Atheisten und Nichtgläubige prangerten seit jeher die geistige Beeinflussung von Kindern an. Doch ich glaube nicht, dass sich eine solche Meinung hin im gesellschaftlichen Diskurs etablieren wird. Dazu wollen die Menschen zu sehr an ihren altäonischen Strukturen festhalten. Das organisierte Christentum gilt als öffentliche Körperschaft (aufgrund der alten Reichsverfassungsrelikte); ihre Legitimität wird aufgrund der FDGO- Konformität nicht in Frage gestellt. Und selbst auf eine soche Kritik reagieren Neurotiker so, wie sie nun mal auf Kritik reagieren, mit Abwehrverhalten. Und wenn man als Einzelner gegen solche gesellschaftlichen Diskurs-Windmühlen ankämpfen will, dann unterliegt man. Sichändern setzt Wollen zur Veränderung vorraus.

Und einige wollen in ihren Systemen gefangen bleiben:

Slaves Shall Serve!

AgapeXI

Ach nö ...

Ich habe vor 40 Jahren als Einzelner angefangen. Bin ich unterlegen? Nö! Ich bin kein Einzelner mehr. AgapeXI und Oliver sind z. B. zwei Menschen die dabei sind. Es gibt viele und immer mehr weitere Menschen die auf unserer Seite sind. Stück für Stück und Step by Step ...

Lieber AgapeXI, sei nicht so defätistisch :-)

 

Re MDE

Hallo MDE,

hmm... seinen Willen sollte man auch immer gegen so manch nörgelnde Stimme wie mich auch durchsetzen,. Und gerade wenn man sich von ihr nicht einkriegen lässt, dann ist der Wille auch um so richtiger.

;-)

Gruß,

AgapeXI

Krebs

 

 

 Ich will mal meine Idee so formulieren: Ein Krebsgeschwür fängt auch bei einer einzelnen Zelle an. Wenn ich mich nun als einzelne Zelle eines "Ganzen" (der Staat) betrachte, dann liegt es an mir ob ich andere Mitstreiter finde (sie auch infiziere) oder nicht. Dazu gibt es 2 Möglichkeiten:

1. Ich mache mich bemerkbar und fordere somit den Saat heraus! Muss damit rechnen dass ich als Staatsfeind erklärt werde.

2. Ich bleibe latent und sorge in meiner Umgebung dafür dass ich auch andere davon überzeuge und erst wenn genug da sind, macht es sich von alleine bemerkbar (dadurch dass es sich in immer grösseren Medien wiederspeigelt... denn in einer Gesellschaft ist das Real was kommuniziert wird.. nein das ist keien Warheit, nur eine Brille die ich mag!) Wenn das passiert ist es meist zu spät wie auch beim Krebs!

 

  Auch im Liber L steht dass ich das Gesetz jeden geben soll mit dem ich etwas mehr als ein "Hallo" zu tun habe! (Also mit jemandem Anzustossen ist in meiner Position als Animateur das alltäglichste... und selbt wenn ich einen anderen Job hätte: Ich bin der Socializer in Person, daher ist das für mich schon eine Aufgabe der ich kaum gerecht werden kann... es sind einfach zu viele *ggg*)

Nun ich habe ständig mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun.. sie kommen und gehen, vertrauen sich mir an. Also warum nicht die Möglichkeit nutzen das ins Gespräch zu bringen?

Ich habe bereits mit 2 Menschen darüber geredet dass im Humanistischen Pressedienst diese und diese Foprderungen gab, und so und so argumentiert wurde.... so  gaaaanz neutral.<<<<< :-p Und was bekomme ich zu hören? :" Also wenn ich recht darüber nachdenke... die haben nicht ganz unrecht!" 

 Nehmen wir an ich habe pro Jahr 10 Menschen die auch zu dieser Überzeugung kommen und handeln wie ich und überzeugen auch pro Jahr 10 Menschen. Dann kommen wir in nur 10 Jahren auf 10 milliarden Menschen! 

Also ich sehe kein Argument warum man nicht 20  Minuten pro Tag in solch einen "Smalltalk" investieren solte... 

Ein einziger Mensch kann die Welt verändern. Ein einziger Mensch kann ganze Denkgewohnheiten der ganzen Menschheit verändern! Das haben haben uns doch nur allzu viele gezeigt. 

Idealistische Grüsse ;-) 

Oliver

Nachvollziehbarkeit

Hallo Oliver,

Deine Herangehensweise klingt logisch und nachvollziehbar, zumal es Dein Wille ist. Gerade, da Du dich ja auf die faire Waffe der Redekunst beschränkst, ist genau ein solches offenes Vorstellen einer Meinung eine ganz tolle & nützliche Sache, die für Dich auch Berechtigung hat.

Nur ich bin hinsichtlich des Überzeugen-Könnens skeptisch. Erfahrungsgemäß beharren viele Leute auf ihrem Standpunkt. Und das exponentielle Stimmenwachstum klingt von der Theorie nachvollziehbar, scheitert aber an den Widerständen (sei es Erziehung oder Neurosen) der Menschen.

Gruß, AgapeXI

Kategorischer Imperativ!

 

 

 Nun AgapeXI,

 

 Dein Feedback ist mir zu Herzen gegangen, und hat mich etwas Zweifeln lassen... daher auch mein Verspäteter Kommentar. Aber (ich formuliere es mal etwas polemisch und tiatralisch... ich liebe halt Shakespear!):

Die pessimistische Ansicht die du vertrittst ist nicht verallgemeinerbar, noch neutral, wenn... dann ist sie im Kantschen Sinne sogar "Böse" bzw. absolut unethisch! Wenn jeder so denken würde wie du, würde unsere Welt von einem Scheißhaufen zu einem "Superscheißhaufen" werden! Weil viele so gedacht bzw "nicht-gahandelt" haben wie du, hat sich zu Zeiten vom 3. Reich keiner gewehrt, keiner seinem Mund auf gemacht und dann hatten wir den Salat!

Das schlimmste Vergehen ist nicht unmündigkeit, sondern die Stille der Mündigen nur weil die Unmündigen in der Mehrheit sind! Sorry ich finde das zum Kotzen!

Dennoch egal wie schlecht die Karten sind: Wenn es das letze Spiel ist, will ich zumidest meine Karten auspielen, weil dann kann ich zumindest reinen Gewissens sagen dass ich es versucht habe... im Gegensatz zu dir der gleich passt und seine Weisheit für sich behält! Bei einem Menschen wie dir ist das verdammt schade!

 ... lieber einen Menschen befruchten als in der Ecke zu hocken und sich zu sagen dass es nicht möglich sei! 

*Superisealistischeknuddelgrüsse*

Oliver ;-)

Ich bin nicht ALLE

Lieber Oliver,

Du unterstellst mir eine pessimistische Haltung, weil ich meine Skepsis äußere, man könne als kleiner Mensch auf das Große einwirken. Deinen Ansatz, im Kleinen auch das Große zu erkennen, die Zelle, die sich auf den Körper auswirkt & die Besinnung auf das Ich als handelnde Instanz, kann ich sehr gut nachvollziehen. Nur ich sage: DU bist DEIN Ganzes, von daher ist es Dein Wille, ob Du dich engagierst oder nicht. Mir steht nicht zu, über Dein Handeln zu urteilen. Du legst mir Deinen Standpunkt dar; aber der verhilft mir, mich weiterzuentwickeln. Und gerade in Deiner zugespitzten Formulierung nimmt die Diskussion einen eigenständigen Charakter.

Der kategorische Imperativ ist zunächst einmal ein Prüfkriterium, ob etwas moralisch richtig bzw. moralisch falsch wäre. Dass er auf die Menschen schwer  übertragbar ist, zeigt sich, dass wir nicht permanent durch unsere Vernunft gesteuert, sondern zum größten Teil von unseren Gefühlen geleitet werden. Für mich reichen die Maxime "Tu was Du willst" und "Schade niemanden (solang es sich nicht vermeiden lässt)".

Gegen jede Bekehrung "Wenn jeder wie Du so handeln würde..." bin auch aus folgenden Gründen resistent:

1. Der kategorische Imperativ besitzt die bittere Note der Suggestivfrage "Kannst Du wollen?" Sein Wille ist kein thelemitischer. Die Hunde der Vernunft hört man im Hinterzimmer bellen.

2. Diese ebenso suggestive Formulierung "Wenn jeder so handeln würde" zielt auf Manipulation meines Willens. Ich bin nicht jeder. Jeder Mensch ist ein Individuum und handelt demzufolge anders als sein Nächster. Für die Phrase "Wenn alle das tun würden..." kann ich außer mir mindestens einen Menschen finden, der nicht so handelt. Ein solches Handeln zielt auf Gleichförmigkeit & damit auf Gleichmacherei.

3. Wenn ich mich die ganze Zeit damit auseinandersetzen würde, wie ein konstruiertes ALLE handeln müsste, dann käme ich gar nicht mehr dazu, für mich zu handeln. Wenn mich auf der Straße  Tierschützer mit missionarischem Eifer fragen "Sind sie Tierfreund?"; irgendwelche Kommunisten mich zu ihrem Kleinaktionismus
bewegen wollen oder irgendwelche Leute auf die Tränendrüse drücken, nur damit ich so wie "alle" handel, dann weiß ich, warum ich mich dagegen zur Wehr setze.

4. So frustriert bin ich nicht, dass ich mit meinem Gewissen Sex haben brauch. ;-) Sich im scheinbaren Altruismus zu wähnen, mit dem Gefühl, irgendetwas erreicht zu haben, brauche ich nicht. Und das Gefühl kann nach hintenlosgehen. Nehmen wir an, ein Vegetarier entscheidet sich um der lieben Tierchen Willen zum Vegetarismus. Sein guter Wille. Nur wenn er doch weiß, dass wir Fleischfresser sowieso nicht vom Fleisch loskommen & er nicht überzeugen kann, geht seine Methode nach hinten los: Wenn weniger Leute Fleisch kaufen, dann wird das Fleisch automatisch günstiger; weil man es loswerden muss. Aber um der bKonkurrenz standzuhalten, muss man einen größeren Aufwand betreiben, nämlich noch mehr Tiere töten: Ich habe zwar mein günstiges Fleisch, ein Vegetarier seinen Gewissensorgasmus, aber das Tier bleibt tot.

Daraus folgt für mich, dass ich erst an mir selbst arbeite. Die Fähigkeiten die ich besitze kann ich auch gerne weitergeben. Ich begleite auch gerne andere Menschen; nicht, weil ich wie jeder handele, sondern weil ich nun mal wie ich handele. ;-)

Liebe Grüße,

AgapeXI

Kommunikation

 

 

 Ich finde es schon mal wichtig dass darüber kommuniziert wird, und ich finde es einen großen Schritt dass dir Taufe als Kindesmissbrauch kommuniziert wird... und das auch noch von einem anerkannten Pressedienst. 

   Viel wichtiger finde ich aber dass aufgeklärte Menschen so etwas auch in Alltagsgesprächen so kommunizieren auch wenn man (ich) dabei das "Autoritäts-Totschlagargument" benutze dass es vom Humanistischen Pressedienst ist um eine Diskussion zu vermeiden.

Man muss im kleinen anfangen selbst wenn es die kleine Clique ist mit denen man seine Zeit verbringt.

Wenn das alle mündigen Menschen machen würden, würde es sich auch schneller verbreiten. Es hängt von jedem einzelnen ab, ob es in die Massenmedien kommt oder nicht.

 

 Gruß

 

Oliver